Entwöhnung


Entwöhnung ist die Überwindung der psychischen Abhängigkeit vom Suchtmittel. Um dies zu erreichen, müssen die Entstehungsfaktoren der Sucht (im Zusammenspiel der Eckpunkte Person - Umwelt - Droge) und die Faktoren, die die Sucht aufrecht erhalten bearbeitet und überwunden werden. Oft kommen hierbei so genannte komorbide Störungsbilder (zusätzliche psychische Erkrankungen wie Depression, Angststörungen und Essstörungen) hinzu. Die Fachklinik Schlehreut bietet hierfür ein wissenschaftlich fundiertes Konzept mit den Behandlungsebenen Medizin (Psychiatrie, Psychosomatik), Psychotherapie, Sozialtherapie, Ergotherapie und Pädagogik. Ziel ist die Teilhabe am gesellschaftlichen und Erwerbsleben. Hierzu ist aus unserer Sicht die Abstinenz unabdingbare Voraussetzung.

Grundgedanken

Wir definieren Sucht analog Gross (1992, p. 13) kurz als „... unabweisbares Verlangen nach einem bestimmten Gefühls-, Erlebnis- und Bewusstseinszustand". Dieses Verlangen kann durch die Einnahme von psychotropen Substanzen und/oder durch bestimmte Verhaltensweisen kurzfristig im Sinne eines Selbstheilungsversuches scheinbar befriedigt werden. Durch die Wiederholung dieses Selbstheilungsversuches beim erneuten Auftreten des Verlangens kann es dann zur „Abhängigkeit“ von einer Substanz oder Verhaltensweise kommen.

Die Behandlung unserer Patientinnen orientiert sich immer an gemeinsam definierten Zielen. Als zeitlich überdauernde, feste Größen jeder Suchttherapie lassen sich folgende Wirkfaktoren aufzeigen (Grüsser & Thalemann, 2006, p. 248):

  • Die Ressourcenaktivierung, d. h. das Wecken und Stärken der Kräfte der Patientin, Probleme aus eigener Kraft zu bewältigen, also positive und konstruktive Bewältigungsstrategien zu mobilisieren,
  • Die Problemaktualisierung, d. h. die Klärung und gemeinsame Bewusstmachung der Problematik, eventuell auch unter Einbeziehung anderer Personen wie z. B. Familienmitglieder.
  • Hilfen zur Problembewältigung, d. h. der Patientin dabei helfen, Lösungsmöglichkeiten und Strategien für Problemlösungen zu finden und einzusetzen,
  • sowie das Schaffen von Klärungsperspektiven, also das Stiften von Beziehungen, das Schaffen von Sinnzusammenhängen und kognitiver Ordnung, damit die Patientin ihre Problematik aus ihren Lebenszusammenhängen heraus besser versteht.
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